Hausdrachen

Hausdrachen
Drache
»Lindwurm«: Der Name des Fabeltiers (ahd. trahho, mhd. trache, entspr. niederl. draak, engl. drake, schwed. drake) beruht auf einer alten Entlehnung aus gleichbed. lat. draco, das seinerseits aus griech. drákōn »Drache« stammt. Das Fabeltier begegnete den Germanen zuerst in römischen Kohortenzeichen. – Im weiteren Sinne wird das Wort – und zwar mit der Nebenform Drachen – einerseits für »zänkische Frau« (beachte die Zusammensetzung Hausdrachen), andererseits als Bezeichnung für ein Kinderspielzeug (Papierdrachen) gebraucht. Siehe auch die Artikel Dragoner und drakonisch.
Haus:
Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. hūs, got. in gudhūs (»Gotteshaus«), engl. house, schwed. hus gehört zu der weit verästelten Wortgruppe der idg. Wurzel *‹s›keu- »bedecken, umhüllen« (vgl. Scheune).
Eng verwandt sind im germ. Sprachbereich die unter Hose und Hort behandelten Wörter. – Das Wort »Haus«, das heute im Allgemeinen ein Gebäude bezeichnet, das Menschen zum Wohnen dient, hat in Zusammensetzungen umfassenderen Sinn, beachte z. B. »Bankhaus, Maschinenhaus, Spritzenhaus, Warenhaus«.
Alt ist auch die Verwendung von »Haus« im Sinne von »Hauswesen« und von »Familie«. Abl.: hausen (mhd. hūsen, ahd. hūsōn »wohnen, sich aufhalten; beherbergen; wirtschaften«; seit dem 14. Jh. auch in der Bedeutung »übel wirtschaften; sich wüst aufführen«; beachte mhd. behūsen »mit einem Haus versehen; besiedeln; beherbergen«, älter nhd. behausen, dazu Behausung »Obdach, Unterkunft«; hausieren »von Haus zu Haus Handel treiben« (15. Jh.; Mischbildung mit roman. Endung, wie z. B. »glasieren, halbieren, hofieren«), dazu Hausierer »von Haus zu Haus ziehender Händler« (16. Jh.); Häusler »Dorfbewohner, der nur ein Haus, aber kein Feld hat« (17. Jh.); häuslich, schweiz. hauslich (mhd. Adverb hūslīche »ein Haus‹wesen› besitzend, ansässig«), dazu Häuslichkeit (16. Jh.); Gehäuse (s. d.). Zus.: hausbacken ( backen); Hausdrachen ( Drache); Hausflur (18. Jh.); Hausfrau (mhd. hūsvrou‹we› »Herrin im Haus; Gattin«); Haushalt (17. Jh.; das Substantiv ist aus dem Verb »haushalten« rückgebildet); haushalten (frühnhd. haushalten ist aus mhd. hūs halten »das Haus bewahren« zusammengerückt), dazu Haushälter (16. Jh.), haushälterisch (18. Jh.); Hausherr (mhd. hūsherre »Hausherr; Hausvater; Hausverwalter«); hausmachen (18. Jh.; zunächst im 1. Part. »hausmachend« »im eigenen Hause hergestellt, für den Hausbedarf gemacht«, beachte auch »Hausmacherwurst« und dgl.); Hausmann »den Haushalt führender ‹Ehe›mann« (mhd. hūsman »Hausherr; Hausbewohner; Mietsmann; Burgwart«), dazu Hausmannskost »handfeste Kost« (16. Jh.); Hausputz ( putzen); Hausrat (mhd. hūsrāt »das für einen Haushalt erforderliche Gerät«; zum zweiten Bestandteil Rat); Hausstand (17. Jh.); Haussuchung (16. Jh.; mhd. hūssuochunge bedeutete dagegen »Hausfriedensbruch«); Haustier (18. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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